„Euthanasie“ und Zwangssterilisation in Würzburg zur Zeit des Nationalsozialismus 1934-1945

Wissenschaftliches Symposium und Gedenkveranstaltung mit Aufstellung einer Stele im Torbogen der alten Nervenklinik

Sehr geehrte Mitbürger aus Würzburg und Umgebung, sehr geehrte ärztliche Kolleginnen und Kollegen,


in der Zeit des Nationalsozialismus wurden in Deutschland Menschen mit psychischen Erkrankungen zum „lebensunwerten Leben“ erklärt. In einer ersten Phase ab 1934 wurden mehr als 350.000 von ihnen zwangssterilisiert, in einer zweiten Phase („Euthanasie“) ab 1940 wurden mehr als
250.000 Menschen mit psychischen Erkrankungen ermordet, darunter über 5.000 Kinder. An der Zwangssterilisation und an der Ermordung waren auch Ärzte der Würzburger Universitätskliniken beteiligt. In der Frauenklinik wurden insgesamt 994 Frauen und Mädchen mit psychischen Erkrankungen und aus rassenideologischen Gründen zwangssterilisiert. Der damals amtierende Direktor der Nervenklinik, als überzeugter Nationalsozialist in dieses Amt berufen, war als medizinischer Leiter der sogenannten T4-Aktion in den Jahren 1940 und 1941 für die systematische Ermordung von mehr als 70.000 Patienten mitverantwortlich. Ab 1943 beherbergte die Würzburger Nervenklinik zudem eine Aussenstelle des KZ Flossenbürg.


Wir möchten am 25. Oktober 2014 der Opfer des Nationalsozialismus durch die Errichtung einer Stele im Torbogen der alten Nervenklinik gedenken. Dies soll in Verbindung mit einem wissenschaftlichen Symposium geschehen, das gleichzeitig ein Schritt zur Aufarbeitung der Würzburger Geschichte vor dem Hintergrund der deutschen und unterfränkischen Geschichte sein soll. Externe Referenten wie Frau PD Dr. med. Rotzoll vom Institut für Geschichte der Medizin der Universität Heidelberg und die Psychiater Dr. med. Schmelter und Dr. med. Münzel aus den Bezirkskrankenhäusern Werneck und Lohr werden die deutsche und unterfränkische Perspektive beleuchten. Herr Prof. Dr.med. Dietl, der ehemalige Direktor der Würzburger Universitäts-Frauenklinik, und Frau PD Dr.phil. Nolte vom Institut für Geschichte der Medizin werden anschließend Ergebnisse ihrer Untersuchungen zu Würzburger Opfern von Zwangssterilisation und „

http://www.zentrum-fuer-psychische-gesundheit.ukw.de

Flyer_Euthanasie.pdf